Ausfallraten bei Hochzinsanleihen spiegeln unterschiedliche Lage der Eurozonen-Länder wider

Was Zahlungsausfälle an den Hochzinsmärkten der europäischen Peripheriestaaten betrifft, war 2012 kein gutes Jahr. So verdoppelte sich die Ausfallrate Spaniens von 7 auf 14 Prozent, während die Zahlungsausfälle in Italien von 5,7 auf 9,5 Prozent anstiegen. Natürlich haben sowohl Spanien als auch Italien derzeit mit enorm großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Ich fand es aber interessant, dass gleichzeitig die Zahl der Nichtbedienungen in Deutschland weiter gesunken ist. Und das galt nicht nur für die öffentlichen Märkte für Hochzinsanleihen, sondern auch für das Segment privater Bankenkredite, in dem zuletzt die meisten Zahlungsausfälle auftraten.

Wie die nachfolgende Grafik illustriert, lag die Ausfallrate in Deutschland im Jahr 2010 über der in den beiden anderen Ländern. Inzwischen hat sich die Lage in Deutschland aber wieder verbessert, während in den Peripheriestaaten genau das Gegenteil passiert ist. So ist die Zahl der Nichtbedienungen dort im letzten Jahr besorgniserregend stark angestiegen.

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Wir beschäftigen uns bereits seit einer Weile mit dem Druck, den eine ungeeignete Politik auf eine Volkswirtschaft ausüben kann, und diesen Umstand scheinen die Zahlen nun auch statistisch zu belegen. Italien und Spanien benötigen eine lockerere Geldmarktpolitik sowie eine weniger strenge Fiskalpolitik. In einer Welt ohne den Euro hätten diese beiden Staaten die vollständige Kontrolle über diese politischen Instrumente gehabt. Sie wären in der Lage gewesen, ihre jeweiligen Währungen abzuwerten und dadurch den Druck etwas zu lindern, um ihre entsprechenden Volkswirtschaften wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Dieser Weg steht ihnen nun jedoch nicht mehr offen (solange sie nicht aus der Eurozone austreten), und eine andere Möglichkeit, dass sich die Lage zeitnah wieder verbessert, sehe ich momentan nicht. Denn obwohl Mario Draghi und die gesamte EZB bereit sind, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu retten, werden die Starken meiner Meinung nach in den nächsten Jahren noch stärker und die Schwachen zwangsläufig noch schwächer werden.

Der Wert der Vermögenswerte des Fonds und die daraus resultierenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen wird, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben. Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Matthew Russell

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