Die Neuausrichtung der Schwellenländermärkte – ein Drahtseilakt

Im Laufe des letzten Jahres hat sich die Wahrnehmung der Anleger im Hinblick auf Schwellenländeranleihen verändert. Hatte man das sprichwörtliche Glas zuvor noch als halbvoll angesehen, betrachtet man es nun eher als halbleer. Die Ursachen für diesen Stimmungsumschwung sind in erster Linie die schrittweise Reduzierung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen in den USA sowie die mittlerweile wieder höheren Renditen von US-Staatsanleihen, weil man deshalb ein plötzliches Abreißen der Kapitalströme sowie Schwankungen an den Devisenmärkten befürchtet. Gewiss müssen sich die Schwellenländer-Volkswirtschaften auf geringere Kapitalströme einstellen – eine Anpassung, die auf diversen Ebenen erfolgen und mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.

In einigen Schwellenländern ist dieser Neuausrichtungsprozess bereits vergleichsweise weit fortgeschritten, während eine solche Anpassung in anderen Staaten vielleicht gar nicht erforderlich ist. Wichtig ist außerdem, dass das Ausmaß, in dem eine solche Neuausrichtung überhaupt notwendig ist, auf Einzelfallebene ermittelt wird. Schließlich muss der Preis, den ein Land wirtschaftlich und politisch dafür zahlen muss, auch immer gegenüber den möglichen Vorteilen abgewogen werden. Im Allgemeinen gilt es vor allem, externe Schwachstellen wie etwa ein hohes Leistungsbilanzdefizit (insbesondere dann, wenn dieses durch stark schwankende Kapitalströme finanziert wird) zu reduzieren. Außerdem müssen umfangreiche Haushaltsdefizite ebenso angegangen werden wie etwa Unsicherheitsfaktoren im Bankensektor, während die Realwirtschaft auf einen ausgewogenen Mix aus Investitionen, Krediten und Konsum ausgerichtet werden muss.

In der aktuellen Ausgabe unserer „Ausblick“-Reihe gehen wir auf die wichtigsten Entwicklungsfelder, die politischen Reaktionen sowie die Bewegungender Asset-Preise ein. Außerdem erläutern wir die Risiken und Chancen, die wir für diese Anlageklasse sehen. Bei dieser Analyse konzentrieren wir uns auf in Hartwährungen sowie in lokalen Währungen denominierte Staatsanleihen.

Der Wert der Vermögenswerte des Fonds und die daraus resultierenden Erträge können sowohl fallen als auch steigen. Dies führt dazu, dass der Wert Ihrer Anlage steigen und fallen wird, und Sie bekommen möglicherweise weniger zurück, als Sie ursprünglich investiert haben. Die frühere Wertentwicklung stellt keinen Hinweis auf die künftige Wertentwicklung dar.

Claudia Calich

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